Stubentigerle, eine Sibirische Katze

Die Welt zweier Sibirischen Katzen namens Nanuk und Snuggles

Aussehen, Temperament & Standards

Die Sibirische Katze - Eine Erfolgsgeschichte

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ie Sibirische Katze, kurz auch "Sibirer" oder ganz komplett "Sibirskaja Koschka" genannt, ist per Definition der offiziellen Rassebeschreibung eine halblanghaarige Katzenrasse, die ohne menschlichen Einfluss entstanden ist. Sie wird daher den "natürlichen Rassen" zugerechnet. ( Was ich persönlich um so erstaunlicher finde, da es meines Wissens bis heute keine "UN-natürlichen" Rassen gibt. Aber nun gut, lassen wir diese Pedanterie und kommen zurück zum eigentlichen Thema ) Sie zählt zu der Gattung der Waldkatzen, wobei sie weitaus seltener sind als ihre norwegischen Vetreter, der "Norsk Skankatt" der Norwegischen Waldkatze, die ja schon viel früher ihrer Liebhaber fanden und gezüchtet wurden. Die genaue Genese der sibirischen Katze in ihrer Heimat ist bis heute strittig (und wohl auch nicht 100%ig zu klären).


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in gewisser Dr. Alex Kolesnikov vertritt die These: "... zum Genpool der sibirischen Katze habe auch die Kaukasische Wildkatze beigetragen, die sich in Körperbau und Fell deutlich von der afrikanischen Wildkatze (Falbkatze) als Stammmutter der europäischen Hauskatzen unterscheidet. ...". Dies ist so (fast wörtlich) auf so ziemlich jeder mir bekannten, deutsch-sprachigen Webseite nachzulesen. Besagte These stammt aus dem Jahre 2005 und Hr. Kolesnikov hat mittlerweile neue Erkenntnisse zum Thema "Sibirische Katze" und ebenso "Neva Masquarade" publiziert. Nachzulesen sind seine aktuellsten Forschungsergebnisse (in Englischer Sprache) hier: Siberian Cat: Without a Masquerade.Link zu www.pawpeds.com.


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n ihrem Ursprungsland Sibirien waren diese wuscheligen Halblanghaar Katzen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ursprünglich nur ganz normale Bauernhofkatzen, waren dort als klassische Mäuse- und Rattenfänger gern gesehen und die Sibirischen Einwohner waren wahrscheinlich sehr froh über die Anwesenheit diese begabten, schnellen, eleganten und flinken "Nager-Dezimierer". Auch heute streifen sicherlich noch viele Sibirische Katzen in abgelegen Dörfern durch deren Gassen, ohne auch nur zu ahnen, dass sie jetzt eine sehr begehrte Katzenrasse sind. (Wobei, selbst wenn Sie es wüsten würden Sie wahrscheinlich trotzdem wie ganz selbstverständlich Ihrem dortigen "Tagesgeschäft", also dösen, schlafen, sich putzen, weiter dösen und (nicht zu vergessen) Nager jagen, nachgehen ....


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n der damaligen Sowjetunion begann die "planmäßige Zucht" dieser "Rasse" erst Ende der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts und 1987 kam ein erstes Paar "Sibirische Katzen" durch Aussiedler nach Deutschland, wo diese dann zur Zucht gelangten. (So nachzulesen bei WikipediaLink zu www.wikipedia.de ) Auch Deutsche Arbeiter, die an Erdgasleitungen in Sibirien arbeiteten, brachten ebenso vereinzelt diese wunderschönen Tiere mit nach Hause. Doch diese ersten Exemplare ausserhalb der damaligen Sowjetunion waren allerdings meist zu wild und gewiss keine Schmusekatzen, denn schliesslich waren sie (im Prinzip) wilde Streuner und hatten mit einer Wohnungskatze im eigentlichen Sinn und nach unserem Verständnis nichts gemeinsam. Erst durch gute Verpaarung in Menschenhand wurde der Nachwuchs dieser frühen "Pioniere" zu diesen sehr zutraulichen Haustieren, wie wir sie heute kennen und lieben.


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s muss wohl eine aufregende, spannende und igendwie "vogelwilde" Zeit für die damaligen Züchter dieser Rasse gewesen sein, da "Normen" und "Standards" der "Sibirischen Katze" erst durch die Anerkennung als eigene "Rasse" vom World Cat Federation (WCF) "greifen" konnten. Das dies erst 1992 offiziell wurde lasse ich einmal unkommentiert. Übrigens konnte die Fédération Féline (FIFe) sich erst sechs lange Jahre später, also 1998, hierfür entscheiden.


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urch ihre natürliche Entstehung ist die Sibirische Katze, die durch die extreme Selektion in den kältesten Gebieten der Erde entstand, sehr robust und gesund! Schliesslich ist sie auch mit ihrem langen, wasserabweisenden Fell an die bitterkalten Winter angepasst. Das Fell aller Waldkatzen wird im Winter besonders dicht. Sie bekommen eine stattliche Halskrause und ein sehr üppiges Unterfell. Auch an den Hinterbeinen sind die Haare besonders lang - man nennt sie "Hosen". Der buschige Schwanz, mit dem sie sich zudecken können, wenn sie sich einrollen, dient als Schutz vor bitterkalten Winterstürmen, im heimischen Wohnzimmer wird dieser buschige Schwanz beim dösen oder schlafen aber mindestens ebenso oft nur lässig vom Sofa oder der Fensterbank baumeln. Schliesslich müssen sie in unseren heimischen Gefilden gewiss KEINE Temperaturen von bis zu unter -50 Grad ertragen. Zwischen den Pfoten befinden sich, wie bei anderen arktischen Tieren auch, Haarbüschel, die sogenannten "Schneeschuhe",die ein Einsinken im Schnee verhindern sollen. Die Ohren sind von innen auch sehr dicht behaart.


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erade im Winter, wenn die Tage kürzer sind, sieht die "Sibirische Katze" in Ihrem "Winterfell" am wildesten und ursprünglichsten aus, denn im Sommer verliert sie vor allem das dichte Unterfell, und präsentiert sich nicht mehr so voluminös in ihrer Haarpracht. Reine Wohnungskatzen bilden auch nicht immer das komplette Winterfell aus, darum fällt bei ihnen der Fellwechsel nicht ganz so stark auf.


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anz interessant ist auch die Tatsache, das unsere "Sibirer" früher auch als "Sibirische Waldkatzen" bezeichnet wurden. 1991 wurde der Zusatz "Wald" jedoch anlässlich der Formulierung des Standards und zur besseren Unterscheidung von der "Norwegischen Waldkatze" aus dem offiziellen Namen gestrichen. Jedoch trifft man auf diese veraltete Bezeichnung immer noch auf Schritt und Tritt. Vielleicht liegt es daran, das der Zusatz "Wald" einfach besser und "wilder" klingt ? Wer weiß ...


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ie Sibirische Katze ist sehr lebhaft, verspielt und mutig und nimmt gerne am Leben ihres Menschen teil ist aber keineswegs aufdringlich dabei. Dieser Naturschönheit der Katzenwelt würde ein Freilauf in einen gesicherten Garten sehr gefallen. Wenn sie es jedoch nicht anders kennt, ist sie eine angenehme Wohnungskatze mit einem freundlichen Wesen. Sie ist sehr anhänglich und menschenbezogen. Sie ist sehr anpassungsfähig und kommt mit allen Mitbewohnern gut aus. Sie findet in Kindern und sogar Hunden schnell einen Spielkameraden. Als temperamentvolle Jägerin (wie weiter oben im Text schon erwähnt) möchte sie beschäftigt werden. Sie ist sehr muskulös und Sprunggewaltig. Mit ihrer ungeheuren Sprungkraft springt sie locker mit einem Satz durch ein ganzes Zimmer und entwendet einem schonmal "im Vorbeiflug" den Brotbelag. Wenn Sibirer ihre "5 Minuten" bekommen, ist selbst die Schulter des Besitzers in einem gewaltigen Satz erklommen. Sie springt dann schon mal 1,50 m aus dem Stand und wenn mehrere Sibirer kräftig herumtollen, kann man auch mal in 1 m Höhe "fliegende Katzen" erleben.


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benso sind sie äusserst soziale Tiere, die gerne mit ihren Artgenossen zusammenleben, deshalb sollte sie niemals als Einzelkatze gehalten werden, weil diese intelligente Schönheit die Gesellschaft braucht. Dabei ist es völlig egal ob es ein Hund, eine Katze oder ein anderes Haustier zum Schmusen, Jagen und Spielen ist. Sibirer sind sehr gelehrig, sie apportieren Seillchen, Bällchen und anderes Spielzeug und fodern ihre Menschen häufig erzählend zum Spielen auf. Die Sibirische Katze gibt es in fast allen klassischen Farben: einfarbig in schwarz, rot, weiss, blau, creme, und mit silber(ausser chocolate, lilac, cinnamon und fawn). Es gibt sie gescheckt, in schildpatt, getigert(tabby) und auch mit weissen Abzeichen. Die Augenfarbe variert in verschiedenen grün und bernstein-Farben. Eine Rarität ist, neben den klassischen Farben auch Pointabzeichen und blaue Augen als Neva Masquarade anerkannt. Der Name für diese Farbvariante kommt von der Maskenzeichnung in ihrem Gesicht, es ist quasi eine Sibirische Colourpoint Katze. Den 2.Teil des Namens verdankt sie (angeblich) ihrer ersten Erscheinung am russischen Fluss Newa bei St.Petersburg, daher der Name Neva Masquarade oder Newskaja Maskaradnaja. Es gibt die Neva in allen möglichen Pointfarben, mit und ohne Tabbystreifen und auch als einzige Maskenkatze mit und ohne Silber. Alle Neva Babys kommen weiss zur Welt und dunkeln später an den weniger durchbluteten Körperstellen nach. Die Neva Masquarade ist bis heute nicht als eigenständige Rasse anerkannt, sondern wird bei den Wertungsrichtern wie eine Sibirische Katze beurteilt. Alle Rassemerkmale sind mit der Sibirischen Katze identisch. Einzige Abweichung ist die Point-Färbung sowie die dazu gehörenden blauen Augen.


(Text u.a. mit freundlicher Genehmigung von Nicole KocisLink zu Schneesternchens-katzen )


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